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So laut kann es im Alltag werden

DAS MAGAZIN VON NEUROTH

TAG GEGEN LÄRM

So laut kann es im Alltag werden

Autor*in

Thomas Huber - Neuroth-Pressesprecher - PR/Content

Thomas Huber

Neuroth

18.04.2019

Egal, ob angenehme Musik, mit der man sich unterwegs die Zeit vertreibt, oder unangenehmer Straßenlärm – unser Alltag ist mit einem ständigen Soundtrack voller Geräusche unterlegt. Doch wie laut kann es in Alltagssituationen, die man tagtäglich erlebt, werden? Wir haben Marina anlässlich des „Internationalen Tages gegen Lärm” am 24. April einen Tag lang begleitet und genau hingehört.

6:45 Uhr: Der Wecker läutet

Es ist Freitagfrüh, 6:45 Uhr. Ein lautes Piepsen trübt die morgendliche Ruhe. Marinas Wecker läutet mit sich selbst um die Wette, eine verschlafene Hand kriecht unter der Bettdecke hervor und drückt die heiß begehrte Schlummertaste – „noch fünf Minuten!“ Als der Wecker kurz danach zum zweiten Mal losjammert, muss Marina aufstehen. 75 Dezibel (dB) stecken in dem kleinen Zeitmessgerät, diese Lautstärke gilt für das menschliche Gehör noch als ungefährlich.

Kritisch wird es hingegen ab 85 Dezibel: Dauerlärmbelästigung ab 85 dB kann zu einer chronischen Hörminderung führen, eine kurzfristige Beschallung ab 120 dB hingegen schon zu einem Lärmtrauma mit Hochtonverlust und Ohrgeräuschen“, erklärt die HNO-Fachärztin Dr. Andrea Vogel.

Noch verschlafen schlurft Marina ins Badezimmer, zuerst Zähneputzen und dann ab unter die Dusche. Während sie sich die nassen Haare föhnt, strömen 70 Dezibel auf ihre Ohren ein.

8:00 Uhr: Die Arbeit ruft

Nach dem Frühstück geht es langsam los zur Arbeit. Gegenüber von Marinas Wohnhaus wird ein neues Gebäude errichtet. Als sie den Gehsteig betritt, wird ausgerechnet zwei Meter neben ihr ein Presslufthammer in Betrieb genommen. 130 Dezibel rattern auf den Beton ein – ohne Gehörschutz eine unerträgliche Belastung für die Baustellenarbeiter. Auch für Marina.

Marina ergreift die Flucht, steigt in die 70-Dezibel-laute Strassenbahn und sucht einen Sitzplatz. Nach einer Station setzt sich ein Vater samt umgeschnalltem Sprössling neben Marina. Das scheint dem Baby nicht ganz in den Kram zu passen, es dreht sich mit hochrotem Kopf in Marinas Richtung und brüllt los – 110 Dezibel laut. „Kindergeschrei aus, Musik an”, denkt sie sich und stöpselt sich Kopfhörer in die Ohren. Doch auch hier lauert ein erschreckend hoher Lärmpegel: Mit 95 Dezibel wird das Musikhören mit Kopfhörern schon als gesundheitsschädlich eingestuft.

„Das laute Musikhören mit In-Ear-Kopfhörern ist ein absolut ernst zu nehmendes Problem. Die Dauerbeschallung ist hier besonders problematisch“, sagt der HNO-Arzt Dr. Angel Lopez.

8:30 Uhr: Auf dem Weg zur Arbeit

Im Büro angekommen geht es mit der täglichen Arbeitsroutine los. Als Grafikerin in einem Großraumbüro ist Marina einem kontinuierlichen Lärmpegel von rund 50 Dezibel ausgesetzt. Das kann schon mal zu Konzentrationsschwächen führen kann – das Klingeln von Telefonen, das Gequassel der Mitarbeiter und das Klappern der Tastaturen sind nicht zu unterschätzen.

14:15 Uhr: Die Vespa wartet

Zum Glück ist heute aber schon Freitag und der Feierabend fängt ein bisschen früher an. Marina nutzt ihren freien Nachmittag und die Frühlingssonne, um mit ihrer Vespa eine kleine Spritztour zu wagen. Was sich für sie nach reinem Vergnügen anfühlt, stellt für ihre Ohren eine wahre Belastung dar: Mit über 90 Dezibel düst Marina mit aufheulendem Motor an den Stadtrand ins Grüne.

19:00 Uhr: Die Boxen dröhnen

Am Abend steht heute ein Konzert in einer grossen Veranstaltungshalle am Programm, Marina freut sich schon seit Wochen auf ihre Lieblingsband. Sie steigt auf ihr Fahrrad und düst durch die Strassen zur Konzertlocation. Dort kann es vorne in den ersten Reihen kann es schon einmal lauter werden: Um die 110 Dezibel wehen dem motivierten Publikum um die Ohren. Nach rockigen eineinhalb Stunden wird unser Gehör dabei ganz schön herausgefordert.

Ein passender Gehörschutz sollte deshalb in Situationen wie diesen immer dabei sein. „Nur ein individuell angepasster Gehörschutz, der auf die Lärmsituation abgestimmt ist, kann volle Schutzwirkung entfalten und hohen Tragekomfort garantieren“, sagt HNO-Ärztin Vogel. Er verhindert unangenehme Begleiterscheinungen wie temporäre Schädigungen der Haarzellen, einen vorübergehenden Hörverlust oder einen Tinnitus.

23:45 Uhr: Das Bett wartet

Es ist spät geworden. Nach dem Konzert macht sich Marina gleich auf den Heimweg. Der Bass schwirrt ihr bis zum Einschlafen noch in den Ohren. Aber zumindest ist es in ihrem Schlafzimmer ruhig – und das ist auch gut so. Denn Ruhe ist besonders während des Schlafes wichtig. „Lautstärken im Schlafzimmer ab 40 Dezibel können nämlich zu chronischen Schlafstörungen führen“, sagt HNO-Fachärztin Vogel.

Langsam schläft Marina ein. Für sie geht ein langer Tag zu Ende – ein Tag, der vor allem für ihre Ohren ein anstrengender war.

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